Verbandstag 2022 des IFE Interessenverband Familie und Eigentum e.V. in Aachen

Zahlreiche Delegierten waren – trotz der Coronakrise – in Aachen vor Ort.
Der Generalvikar des Bistums Aachen, Dr. Andreas Frick hält das Grußwort.
Im Gespräch mit dem Generalvikar des Bistums Aachen Dr. Andreas Frick : (vlnr) Reinhard Stumm, 1. Vorsitzender IFE, Andreas Hesener Geschäftsführer IFE, Dr. Andreas Frick.
Der Gastreferent des Tages Prof. Dr. Johannes Güsgen hält einen humorvollen Vortrag zum Thema: „an der Sprache werden wir gemessen“.
Wechsel im Diözesanvorstand Aachen: Peter Sterz löst den langjährigen 1. Vorsitzenden Walter Schmitz ab, der aus Altersgründen nicht wieder kandidierte.

Walter Schmitz wurde für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit mit der IFE-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. (vlnr: Walter Schmitz, Andreas Hesener, Peter Sterz und Reinhard Stumm)

 

Wohneigentum – ein teurer Traum. 

Aachen, den 23.04.2022 


„Das Wohnen im Eigentum wünschen sich rund 80% aller jungen Familien. Als Rückzugsort für ein erfülltes Familienleben, aber immer mehr auch als die vermutlich einzig verlässliche Altersvorsorge die es noch gibt“, so Reinhard Stumm (Bergheim), 1. Vorsitzender IFE Interessenverbandes Familie und Eigentum e.V. 

Stumm begrüßte anlässlich des Verbandstages des IFE rund 100 Tagungsteilnehmer aus ganz NRW, die am Samstag, den 23. April in den Kurparkterrassen in Aachen zu ihrem Verbandstag zusammenkamen. 
„Familiengerechtes Wohnen ist ein großes Thema aller politischen Parteien, das Wohnen im Eigentum wird aber immer weniger betrachtet, obwohl Familien diese Wohnform in jeder Hinsicht favorisieren. Zudem ist Wohneigentum für eine große Mehrheit mittlerweile ein teurer Traum geworden. Auch der Mietwohnungsmarkt würde bei einer besseren Eigentumsförderung und geringeren Kaufnebenkosten eine deutliche Entlastung erleben“ so der Verbandsvorsitzende. „Zudem bedeutet Wohneigentum Verankerung vor Ort, sorgt für ausgewogene Wohnquartiere, stärkt die sozialen Beziehungsnetze und damit die Identifikation und Verantwortung mit seinem Wohnumfeld.“

Bei der Mitgliederentwicklung konnte Stumm sehr erfreuliche Zahlen präsentieren: Seit dem letzten Verbandstag vor der Corona-Pandemie 2018 in Dortmund bis heute konnte der Verband über 4000 neue Familien als Mitglieder begrüßen. „Eine Zahl, die den Wunsch nach Wohneigentum erneut eindrucksvoll bestätigt“ so Reinhard Stumm. 

Vertreter des Gastgeberbistums Aachen war Generalvikar Dr. Andreas Frick. Er übermittelte in seinem Grußwort die guten Wünsche des Bischofs von Aachen, Dr. Helmut Dieser.

Der Generalvikar betonte die Bedeutung des familiengerechten Wohnens und erinnerte an die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer, in der auch viele Menschen im Bistum Aachen ihren Wohnraum verloren haben. 

Das Grußwort der Stadt Aachen überbrachte Bürgermeister Holger Brantin. Neben Informationen zur Kaiserstadt Aachen, erläuterte er auch die derzeitige Situation im Wohnungsmarkt Aachen und betonte die soziale Komponente von Wohneigentum.

Der Geschäftsführer des NRW-Gesamtverbandes, Andreas Hesener (Münster), sorgte sich um die Entwicklungen der Grundstückspreise und die Kostensteigerung beim Neubau, die zu einem Großteil durch neue Verordnungen, Gesetze und Vorschriften und die Grunderwerbsteuer verursacht wurden. Auch die dramatisch steigenden Energiepreise, die in „Mode gekommenen Bieterverfahren für Bauland und gebrauchten Immobilien tragen erheblich dazu bei. Seit dem Jahr 2010 bis heute sind die Immobilienpreise um rund 65% gestiegen. 

Auch forderte er die Politik auf, den ländlichen Raum nicht aus den Augen zu verlieren. Wichtig seien hier eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur, besonders bei der Verbesserung des ÖPNV, damit auch Schrumpfungsregionen auf dem Wohnungsmarkt wahrgenommen werden. Hesener wörtlich: „Die Städte sind schon jetzt oft randvoll und das Wohnen zudem unfassbar teuer. Und viele Menschen wollen oder können dort nicht leben, weil sie es sich schlichtweg nicht mehr leisten können.“  

Auch das Erbbaurecht war Thema der Versammlung. Hesener appellierte dringend an die Erbbaurechtsausgeber „bei auslaufenden Erbbaurechtsverträgen oder Verlängerungen fair mit dem Vertragspartner umzugehen. Über 20 % der Erbbaurechtsverträge laufen in den nächsten 20 Jahren aus. Da kommt eine Menge soziale Verantwortung auf die Erbbaurechtsausgeber zu, so Hesener abschließend.

Der angekündigte Gastreferent Dipl. Meteorologe und Naturgefahrenmodellierer  Dr. Tim Peters wollte einen Vortrag über die Klimafolgen geben, musste aber aufgrund eines Krankheitsfalls in der Familie kurzfristig absagen. 

Professor Dr. Johannes Güsgen sprang spontan als Gastreferent ein. Sein Vortragsthema „an der Sprache werden wir gemessen, haben wir noch was zu sagen?“ das Prof. Güsgen kurzweilig und humorvoll vortrug, kam bei den Delegierten sehr gut an. 
 
Anschließend standen Wahlen und weitere Vereinsregularien auf der Tagesordnung. 
 
Mit einem gemeinsamen Gebet für den Frieden endete die Versammlung. 
 
Nach dem Mittagessen stand für die Delegierten noch eine Stadtbesichtigung an. 
 
Wahlergebnisse:
 
Diözesanverband Aachen:  Peter Stertz (Aachen) als Vorsitzender. Achim Schulz (Aachen) und Andreas Hesener (Münster) als Stellvertreter. Pfarrer Roland Klugmann (Viersen) als Geistlicher Beirat.  Walter Schmitz (Aachen), Heinz Tiemann (Herzogenrath-Merkstein), Elke Kessels (Eschweiler), Norbert Koll (Aachen), Dr. Frank-Christian Jorde (Düren), Marcus Langels (Meerbusch), Adolf Kessels (Eschweiler) und Gotthard Kromer (Herzogenrath).    
 
Diözesanverband Essen:  Lothar Schäfer (Bochum) als Vorsitzender. Ulrich Herker (Bochum-Weitmar) und Andreas Hesener (Münster) als Stellvertreter. Pastor Mirco Quint (Tokyo) als Geistlicher Beirat. Brigitte Pries (Essen), Stephan Peters (Essen), Theo Imkamp (Essen), Heinz-Theo Haske (Hattingen), Rolf Peter Buchholz (Essen), Peter Schierbock (Lüdenscheid), Winfried Flügge (Hattingen), Siegfried Haske (Hattingen), Thomas Pries (Essen) und Heinrich Berensmeier (Essen). 
 
Diözesanverband Paderborn:  Manfred Sperling (Minden) als Vorsitzender. Ralf Bosse (Hamm) und Andreas Hesener (Münster) als Stellvertreter. Stephan Rabe (Hamm), Manfred Hein (Minden), Hermann Klahold (Bad Driburg), Calin-Tiberius Negrea (Minden) und Astrid Wöllhaf (Hamm). 

(Bildnachweis: // alle privat)
 
Der IFE Interessenverband Familie und Eigentum e. V. ist ein Interessenverband für Familien, die Wohneigentum anstreben oder bereits ein Eigenheim besitzen. Der 1953 von katholischen Priestern und Laien gegründete Mitgliederverband ist in den fünf Nordrhein-Westfälischen Bistümern Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn tätig und damit Ansprechpartner von rd. 22.000 Mitgliedsfamilien in NRW. Nähere Informationen erhalten Sie unter 0251/4901811 oder im Internet unter www.ife.nrw  

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